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03. Juli 2001 
Die Geschichte des Detlev Rohwedder Hauses

Detlev- Rohwedder-Haus

Die Zeit der Naziherrschaft (bis 1945)

Entworfen von dem Architekten Ernst Sagebiel diente das Gebäude bis 1945 als Reichsluft?fahrtministerium des NS-Regimes und war die Machtzentrale Hermann Görings. 

In dieser Zeit war es auch Wirkungsstätte von Mitgliedern der Widerstandsgruppe Rote Kapelle. Heute erinnert eine Gedenkstätte in der Eingangshalle an der Wilhelmstraße an die Hinrichtung der Widerstandskämpfer der Roten Kapelle im Jahre 1942. 
Obwohl das Reichs?luftfahrtministerium ein kriegswichtiges Gebäude war, überstand es den Krieg nahezu unver?sehrt. 
 

In der Nachkriegszeit und der DDR (1945-1989)

Sofort nach Ende des Krieges erhielt das Gebäude erneut eine zentrale Funktion in der geteil?ten Stadt Berlin. Von 1945 bis 1948 nutzte die sowjetische Militäradministration das Haus als Hauptquartier und im Jahr 1947 wurde hier die Deutsche Wirtschaftskommission DWK als zentrale Verwaltungsorganisation für die sowjetische Besatzungszone gegründet.

Für die Geschichte der DDR wurde das Haus mit dem 7. Oktober 1949 wichtig. An diesem Tag erklärte sich der Deutsche Volksrat, eine Art Ersatzparlament der sowjetischen Besat?zungszone, an diesem Ort durch die Inkraftsetzung der Verfassung der DDR zur proviso?rischen Volkskammer. Kurze Zeit später, am 11. Oktober 1949, wurde Wilhelm Pieck zum ersten Präsidenten der neu gegründeten DDR gewählt.

Nach dem Auszug der Volkskammer diente das Gebäude als Haus der Ministerien der DDR, darunter auch ab 1959 als DDR-Finanzministerium, und war damit ein Zentrum der Regie?rungsgewalt. Aus diesem Grund wurde es am 16. Juni 1953 zum Ziel der demonstrierenden Bauarbeiter auf der Stalin-Allee und stand so im Mittelpunkt des Auftaktes des Volksauf?stands vom 17. Juni 1953. 
 

Angekommen in der Demokratie (nach 1989)

Nach der deutschen Wiedervereinigung vom 3. Oktober 1990 bezogen das Bundesministe?rium der Finanzen und der Bundesrechnungshof mit ihren Außenstellen das Gebäude. 

Die weiteren Kapazitäten des Gebäudes nutzte die Treuhandanstalt, die in der Zeit von 1991 bis 1996 hier ihren Sitz hatte. Nach der Ermordung des ersten Präsidenten der Treuhandan?stalt Detlev Rohwedder erhielt das Gebäude am 1. April 1992 seinen Namen: Detlev-Roh?wedder-Haus. 

Im Jahr 1999 zog das Bundesministerium der Finanzen im Rahmen des allgemeinen Regie?rungsumzugs mit seinem Hauptsitz von Bonn nach Berlin. Seitdem ist das Detlev-Rohwed?der-Haus erster Dienstsitz des Bundesfinanzministers. 
Politische Bedeutung

Das Bundesministerium der Finanzen hat die historische Herausforderung, die dieses Gebäude bedeutet, angenommen. Dabei wurde bewusst die Entscheidung getroffen, nicht den auf Abbruch drängenden Gutachten zu folgen, sondern den gesamten Baukomplex zu sanie?ren und einer öffentlichen Nutzung zuzuführen. Allein die Weiternutzung des Gebäudes bietet die Chance, die eigene Geschichte als Mahnung und Erinnerung für die nächsten Generatio?nen zu wahren und in den (Regierungs-)Alltag zu integrieren. 

Bauliche Umgestaltung

Das Bundesministerium der Finanzen konnte das Gebäude erst endgültig beziehen, nachdem umfangreiche Umbauten und Sanierungsarbeiten durchgeführt wurden. Das Konzept hierfür setzt sich mit den architektonischen und historischen Herausforderungen des Baus auseinan?der. Dabei wurde das Gebäude in seinem ursprünglichen Zustand bewahrt. Im wesentlichen wurden die historische Raumabfolge, die Natursteinverkleidung der Fassaden, die Außenan?lagen und das Wandbild von Max Lingner erhalten. Konferenz-, Presse- und Besucherräume wurden neu gestaltet und mit modernster Konferenztechnik sowie Klimatisierung ausgestattet.

Neu in das architektonische Gesamtkonzept wurde die moderne Lichtführung integriert. Im Treppenbereich und Foyer des denkmalgeschützten Baus wurden kreuzförmige lineare Deckenleuchten mit archaischen Grundkörpern und freistrahlenden Leuchtstofflampen ange?bracht. Die hohe Intensität und die warme Halogenfarbe erzeugen so eine angenehm offene Atmosphäre.
 
 

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